Rheinische Post: Krankenkassen-Chef fordert Honorar-Kürzung für Stadt-Ärzte

Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK)
fordert Gehalts-Abschläge für Ärzte in der Stadt, um Zuschläge für
Landärzte bezahlen zu können. “ Wenn man die Honorare der Ärzte in
Ballungszentren kürzt und mit dem frei werdenden Geld mehr Ärzte auf
das Land locken kann, würde das die ärztliche Versorgung in
Deutschland verbessern helfen“, sagte TK-Chef Norbert Klusen der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montag-Ausgabe).
Deutschland habe im internationalen Vergleich zwar sehr viele Ärzte,
diese seien aber falsch verteilt. „In vielen ländlichen Regionen
haben wir in Zukunft eine Unterversorgung, in Ballungszentren eine
Überversorgung.“

Das von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) geplante
Versorgungsgesetz sieht bisher nur Boni für Landärzte, aber keine
Kürzung bei Stadt-Ärzten vor. Die Zuschläge sollen die Kassen rund
200 Millionen Euro im Jahr kosten. Klusen mahnte: „Eine Umfrage hat
gezeigt, dass die Mehrheit unserer Versicherten nicht bereit ist,
höhere Beiträge für eine bessere Honorierung der Ärzte hinzunehmen.“

Die Techniker Krankenkasse ist mit 7,8 Millionen Versicherten die
zweitgrößte deutsche Krankenkasse.

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