Rheinische Post: Letzte Sondierungen Kommentar Von Eva Quadbeck

Es gibt noch keine Entscheidung, ob Union und
SPD es tatsächlich in Berlin miteinander versuchen wollen, da werden
hinter den Kulissen schon die ersten Kuhhandel vorbereitet. Die SPD
besteht auf einem flächendeckenden Mindestlohn und könnte im Gegenzug
in der Europa-Politik der Linie der Kanzlerin folgen. Selbst das
ideologisch umkämpfte Betreuungsgeld soll kein Hinderungsgrund mehr
sein, gemeinsam zu regieren. Während die Spitzenpolitiker nach außen
beteuern, dass noch keine Entscheidung gefallen sei, gibt es längst
Pläne, wie die Verhandlungsgruppen für die einzelnen Themen
zusammengesetzt werden können. Selbstverständlich geht es auch um
Ämter und Posten, auch wenn alle hinreichend vorsichtig sind, dies
nicht öffentlich zu diskutieren. Die große Unbekannte im
schwarz-roten Spiel bleibt die SPD-Basis. Während sich die
Spitzenleute mit Blick auf die Fleischtöpfe der Macht auf Kompromisse
einstellen, sind die einfachen Partei-Mitglieder weiterhin skeptisch.
Ob sie am Ende mehrheitlich zustimmen werden, ist offen.

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