Mitten in der größten europäischen Finanz- und
Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit können die Renten in Deutschland
steigen. Auch wenn die Erhöhung aus Sicht der Rentner eher bescheiden
ausfällt, ist dies mit Blick auf Europa insgesamt sensationell. Die
Rentenerhöhung ist das Ergebnis des deutschen Job-Wunders und einer
soliden Rentenpolitik. Es macht sich bezahlt, dass die Politik den
Mut hatte, Schrumpfen und Alterung der Bevölkerung in das System
einzupreisen. Das heißt, die Rentensteigerungen werden nicht auf
Kosten der nächsten Generation finanziert. Die Rentenreformen der
Vergangenheit, die mehr Eigenvorsorge und eine längere
Lebensarbeitszeit festgelegt haben, fordern den Bürgern auch mehr ab.
Wer nicht Schritt hält, dem droht Altersarmut. Die nächste Aufgabe
der Politik muss darin bestehen, diesen Menschen Brücken zu bauen.
Die geplante Kombi-Rente ist ein geeignetes Instrument. Sie erlaubt
den Arbeitnehmern, in den Jahren vor Erreichen des gesetzlichen
Renteneintrittsalters die Arbeitszeit zu reduzieren, ohne dass sie
große finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Diese Neuregelung wird
die Rente mit 67 für viele Menschen akzeptabler machen. Ein
ungelöstes Problem bleibt, wie Geringverdiener davor geschützt werden
können, in Altersarmut zu rutschen.
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