von Gabi Peters
In Mönchengladbach will der salafistische Verein „Einladung zum
Paradies“ aufgeben. Das ist nicht zuletzt auf den Druck der Bürger
zurückzuführen, die monatelang gegen die fundamentalistische,
frauendiskriminierende und demokratiefeindliche Gruppe demonstriert
haben. Aber eine Entwarnung kann es nicht geben. Auch nach der
Auflösung bleiben die handelnden Personen. Sie werden ihre Ziele
weiterverfolgen – in anderen Organisationen oder auch im Untergrund.
Außerdem ist „Einladung zum Paradies“ nur eine von rund 100
salafistischen Gruppen in Deutschland. Etliche davon sind weitaus
gefährlicher als die Gladbacher Gruppierung. Möglich, dass „Einladung
zum Paradies“ einem Verbot zuvorkommen wollte, um das Vereinsvermögen
zu retten. Aber Verbote können die fanatischen Anhänger der
Salafisten nicht abschrecken. Der islamistische Prediger und deutsche
Konvertit Pierre Vogel hat schon vor Wochen aufgerufen, in
Deutschland 100 000 geheime Untergruppen zu gründen. In
Privatwohnungen sollen sich Vogels Anhänger zum Gebet und zum
Unterricht treffen. Der Prediger wird auch weiterhin Gelegenheit
finden, seine Botschaften zu verbreiten. Gehör findet er vor allem
bei jungen Menschen, die in unserer Gesellschaft verzweifelt nach
Halt suchen. Und genau hier muss die Gegenwehr ansetzen.
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