Es gibt Personalia, die überraschen. Die
Ankündigung, dass der frühere NRW-Innenminister Ingo Wolf an die
Spitze des Bundesrechnungshofs rücken wird, gehört dazu. Diese
Behörde soll dafür sorgen, dass mit dem Geld der Steuerzahler sorgsam
umgegangen wird. Wolf aber hat sich nicht gerade den Ruf eines
Sparkommissars erworben. Er galt zeitweise sogar als der
höchstbezahlte Politiker, der mehr verdient als der Bundespräsident.
Seine üppige Besoldung, die rechtlich nicht zu beanstanden war, hing
damit zusammen, dass er im Zuge der Kommunalreform 1999 seinen Posten
als Oberkreisdirektor in Euskirchen verlor und Frühpensionär wurde.
Bald darauf kamen Mehrfachdiäten als FDP-Fraktionschef im Landtag
hinzu. Vor der Landtagswahl 2005, für die er als FDP-Spitzenkandidat
antrat, gründete „Florida-Wolf“, wie ihn die Grünen verhöhnten, die
Ingo-Wolf-Stiftung für benachteiligte Kinder. Negative Schlagzeilen
machte er dann noch einmal als Innenminister: Die Spezialpanzerung
seines Dienstwagens und Sicherungsmaßnahmen an seinem Haus in
Euskirchen sollen eine Million Euro gekostet haben. All das ist eine
schwere Hypothek für das neue Amt. Doch wie man Wolf kennt, zieht er
das durch.
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