Die Zahl der unbesetzt gebliebenen
Master-Studienplätze aufgrund von Zugangsbeschränkungen der
Universitäten ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Dies
geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der
Grünen-Bundestagsfraktion mit dem Titel „15 Jahre Bologna-Prozess“
hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Donnerstagsausgabe) vorliegt. Im Wintersemester 2013/14 blieben
demnach nur noch 3861 oder 8,6 Prozent der Studienplätze unbesetzt.
Im Wintersemester 2011/12 waren es dagegen noch 5327 oder 14,6
Prozent unbesetzte Master-Studienplätze, ein Jahr später 4271 oder
10,5 Prozent.
Nach den Zahlen des Bildungsministeriums beginnen nach dem
Bachelor weniger Frauen als Männer ein weiterführendes
Master-Studium. 64 Prozent der Männer, aber nur 60 Prozent der Frauen
entschieden sich für den Master. Insgesamt liege die Quote derer, die
den Master beginnen, bei 62 Prozent.
Das Ministerium widerspricht der Auffassung, Bachelor-Absolventen
hätten auf dem Arbeitsmarkt weniger Chancen. „Der Bachelor kommt aus
Sicht der Personalvorstände auf dem Arbeitsmarkt an: 26 Prozent aller
Unternehmen hatten bereits Bachelorabsolventen eingestellt, bei den
Großunternehmen sind es inzwischen fast 70 Prozent“, schreibt das
Ministerium.
Dies gilt aber offenbar weniger für den höheren öffentlichen
Dienst: Nur Bachelor-Absolventen „mit Promotion oder mehrjähriger
Berufserfahrung“ könnten in den höheren Dienst eintreten, so das
Bildungsministerium. Diese Voraussetzungen erfüllen aber nur wenige:
Das Bildungsministerium beschäftigt aktuell nur zwei
Bachelor-Absolventen, wie aus der Antwort hervorgeht. „Die
Bundesregierung sollte bei der Einstellung von BA-Absolventen mit
gutem Beispiel vorangehen, anstatt wie angekündigt nur BA-Absolventen
mit Promotion oder langjähriger Berufserfahrung zum höheren Dienst
zuzulassen“, sagte dazu Grünen-Politiker Kai Gehring.
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