Von Sören Sgries
Seit zehn Jahren sind Nato-Truppen inzwischen in Afghanistan.
Verändert hat dieser Einsatz nach den Anschlägen vom 11. September
2001 das Land am Hindukusch – und auch die Bundeswehr. Die reine
Verteidigungsarmee in den deutschen Kasernen musste sich zur Armee im
Einsatz wandeln. Die regelmäßigen Klagen von Wehrbeauftragtem und
Bundeswehrverband lassen nur einen Schluss zu: An dieser gigantischen
Aufgabe sind die Verantwortlichen bisher gescheitert. Wenn befürchtet
wird, die Armee und ihre Angehörigen stünden am Rande des „Burnouts“,
müssen die Alarmglocken läuten. Offenbar sind die deutschen Soldaten
überfordert – und zwar, weil die Politik sie überlastet hat und
notwendige Reformen nicht umsetzen werden konnten. Besonders
tragisch: Ob diese Überlastung irgendeinen Sinn hatte, steht in den
Sternen. Die kleinen Erfolge in Afghanistan sind schon jetzt hoch
umstritten. Beim Thema Sicherheit fürchten die Einheimischen den
Bürgerkrieg, während die Isaf-Kommandeure beschwichtigen – wohl auch,
weil der Abzug nur bei einem Erfolg des „Stabilisierungseinsatzes“ zu
rechtfertigen wäre. Die Bundeswehr an den Grenzen ihrer Belastbarkeit
– und das für nichts? Eine deutliche Mahnung vor künftigen Einsätzen.
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