RNZ: Sieg der Vernunft

Von Peter Wiest

Die Vernunft hat gesiegt. Dass psychisch gestörte Gewalttäter nun
doch nicht in der ehemaligen Wieslocher Jugendarrestanstalt
untergebracht werden, ist einerseits dem anhaltenden Protest der
Menschen in der Region zu verdanken – andererseits aber auch der
politischen Einsicht derjenigen, die im Lande das Sagen haben und es
auch über den 27. März hinaus behalten wollen. Immerhin: Der spontane
Kurswechsel der Landesregierung zeigt, dass Politik lernfähig ist und
es durchaus Politiker gibt, die die Zeichen der Zeit erkannt haben.
Denn Volkes Stimme ist derzeit wichtiger denn je: Was die
Landesregierung wenige Wochen vor der Wahl am allerwenigsten brauchen
kann, sind neue Baustellen à la Stuttgart 21. Wiesloch hätte eine
solche Baustelle werden können – eine kleinere zwar, aber keine
unbedeutende. Das hat der Ministerpräsident glasklar erkannt. Das
Thema hat die Menschen bewegt: Gefährliche Straftäter will keiner in
der Nähe haben, schon gar nicht mitten in der Stadt und in der Nähe
eines Kindergartens. Von daher ist Mappus– Entscheidung konsequent
und richtig – Wahlkampf hin oder her. Sie lässt jedoch eine Frage
unbeantwortet: Wo sollen die Straftäter stattdessen hin? Auch dafür
wird sich eine Lösung finden – kaum allerdings vor dem 27. März.

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