Die Rhein-Neckar-Zeitung kommentiert die Pläne
zum Betreuungsgeld: „Der Staat baut den berufstätigen Eltern Krippen
– jetzt müssen auch einmal die anderen dran sein. Dieser Logik folgt
das geplante Betreuungsgeld. (…) Der Bund hat spät erkannt, dass es
dazu massiv an Betreuungsplätzen fehlt, und angefangen, diesen Mangel
zu lindern. Vom Ziel – für jedes dritte Kind ein Platz – ist er noch
weit entfernt. Der Umkehrschluss lautet: Über zwei Drittel der Eltern
betreuen ihre Kleinkinder selbst. Sie schaffen das offensichtlich
ohne Betreuungsgeld. Für die meisten wären die 100 oder 150 Euro ein
nettes Geschenk vom Staat. Der Teil der Familien, die damit plötzlich
von nur einem Einkommen leben können – also wirklich Wahlfreiheit
gewinnen – bleibt gering. Das vergisst die Koalition um des lieben
Friedens willen. Die eigentlichen Probleme lauten weiterhin: eine
große Kluft zwischen Arbeits- und Krippenöffnungszeiten, überlange
Wartelisten – oder Löhne, die weit davon entfernt sind, alleine eine
Familie zu ernähren.“
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Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
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