Vor allem AfD-Anhänger stützen Seehofer
Während CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer das Zerwürfnis
zwischen CDU und CSU mit seiner Rücktritts-Androhung weiter
eskalieren ließ, ist er mit seiner Forderung nach einer nationalen
Lösung der Flüchtlingspolitik weiterhin ziemlich isoliert. Im
RTL/n-tv-Trendbarometer findet sich nur unter den AfD-Anhängern eine
Mehrheit für Seehofers Position (88%). Zwei Drittel der Bundesbürger
dagegen (69%) wollen wie Angela Merkel eine europäische Lösung.
Seehofer kann nicht einmal die Mehrheit der CSU-Anhänger überzeugen
(49% von ihnen sind für Merkel, 48% für den Innenminister). Alle
anderen stützen mehrheitlich die Kanzlerin – die Anhänger der CDU
(83%), der SPD (85%), der Grünen (95%), der Linken (79%) und der FDP
(66%).
Die Deutschen sind besorgt über den Konflikt zwischen CDU und CSU.
77 Prozent der Befragten sehen die Stabilität und Handlungsfähigkeit
der Bundesregierung dadurch gefährdet. Die Bundesbürger sind auch
gefragt worden, ob sie das Verhalten der CSU „für vertretbar und
verantwor-tungsbewusst“ halten. Zwei Drittel (67%) antworten mit
Nein, lediglich 26 Prozent der Befragten haben am Vorgehen der
Christsozialen nichts auszusetzen. Auch die Mehrheit der CSU-Anhänger
(55%) lehnt das Vorgehen der „eigenen“ Partei ab. Eine starke
Mehrheit an Befürwortern findet sich lediglich unter den Anhängern
der AfD (85%).
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
„Das aktuelle Trendbarometer macht deutlich, dass die
Flüchtlingspolitik der CSU und ihr Auftreten gegenüber der
Schwesterpartei nur von einer Minderheit für gut befunden wird. Die
Mehrheit der Deutschen unterstützt die Kanzlerin. Horst Seehofer und
Markus Söder haben die Christsozialen an den Abgrund geführt und der
gesamten Union geschadet.“
CSU schwächt Union
Ein starker Vertrauensverlust der CSU schwächt die Unionsparteien
insgesamt. Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer können CDU/CSU zwar
gegenüber der Vorwoche um ein Prozentpunkt zulegen – aber nur, weil
die CDU sich erholt hat und derzeit mit 26 Prozent nur noch knapp
unter ihrem Bundestagsergebnis liegt (26,8%). Die CSU erreicht in
Bayern hingegen nur noch 34 Prozent (-4,8%punkte gegenüber der
Bundestagswahl). Das entspricht einem bundesweiten Ergebnis von
lediglich 5 Prozent (Bundestagswahl: 6,2%). Die FDP gewinnt ein
Prozentpunkt, die Grünen verlieren ein Prozentpunkt gegenüber der
Vorwoche. Für Linke und AfD ändert sich nichts.
Wenn in dieser Woche der Bundestag neu gewählt würde, ergäben sich
folgende Stimmenanteile: CDU 26 Prozent (Bundestagswahl 26,8%), CSU 5
Prozent (6,2%), SPD 17 Prozent (20,5%), FDP 10 Prozent (10,7%), Grüne
12 Prozent (8,9%), Linke 10 Prozent (9,2%), AfD 15 Prozent (12,6%).
Fünf Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden
(5,2%). 24 Prozent der Wahlberechtigten sind unentschlossen oder
würden nicht wählen (Nichtwähler: 23,8%).
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.
Die Daten über die Parteien- und Kanzlerpräferenz wurden vom 25.
bis 29. Juni 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im
Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.508 Befragte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Die Daten zum Streit über die Flüchtlingspolitik wurden vom Markt-
und Meinungsforschungsinsti-tut forsa am 28. und 29. Juni 2018 im
Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 1.006 Befragte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Pressekontakt:
Ansprechpartner bei RTL: Matthias Bolhöfer, Telefon: 0221 – 45674227
Ansprechpartner bei n-tv: Alessia Maier, Telefon 0221 – 45674103
Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030 –
62882442
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