Eine geplante Vorführung des umstrittenen
Schenkelbrands bei Pferden am Montag in Berlin für alle
Bundestagsabgeordneten sorgt für erhebliche Proteste von
Tierschützern. Der Bundesgeschäftsführer der Tierschutzbundes, Thomas
Schröder, sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstag): „Es darf nicht
auch noch für Abgeordnete ein Tier gequält werden.“
Wie die Zeitung berichtet, hat die Deutschen Reiterliche
Vereinigung die Parlamentarier „zu einer praktischen Demonstration
der Kennzeichnung von Fohlen“ in einen Dressurstall in Berlin
eingeladen. Dabei sollen zwei bis drei Fohlen dem „Brennvorgang“
unterzogen werden. Dem Vernehmen nach sollen mindestens zwölf
Abgeordnete zugesagt haben. Derzeit wird um das von
Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) geplante Verbot der
traditionellen Brandzeichen heftig gestritten.
„Ein organisierter Schenkelbrand ist ein Skandal“, kritisierte
Schröder. Es werde keine neuen, wissenschaftlichen Erkenntnisse
geben. „Und ich bezweifle, dass man per Ansicht erkennen kann, ob das
Tier leidet.“ Grünen-Tierschutz-Expertin Undine Kurth nannte die
Veranstaltung „abstrus und makaber“. Der Unionspolitiker Dieter Stier
verteidigte die Vorführung indes als „Versachlichung“ der Diskussion.
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