Es gibt zwei Wahrheiten zum Rentenpaket der
Bundesregierung. Die eine heißt, dass es ein Paket zu Lasten der
jungen Generation ist. Die andere lautet, dass die Renten heute schon
den Sinkflug beginnen und zukünftige Altersarmut vermieden werden
muss. Deshalb ist das Rentenpaket im Ansatz richtig. Es schafft mehr
Gerechtigkeit für ältere Mütter, die schon vor 1992 ihre Kinder
bekommen haben und oft heute nur eine kleine Rente erhalten. Sie
haben die Erhöhung verdient.
Falsch aber ist, dass diese Mütterrente aus den
Rentenversicherungsbeiträgen bezahlt werden soll statt aus
Steuermitteln. So werden die Beitragszahler von morgen belastet.
Auch die Rente mit 63 für Leute, die 45 Jahre lang einen
Knochenjob ausgeübt haben, ist gerecht. Hier aber ist heikel, dass
nicht sichergestellt wird, dass es keine neue Frühverrentungswelle
gibt und viele mit 61 in die Rente strömen – oder teilweise auch von
ihren Firmen getrieben werden. Andrea Nahles weiß das und rechnet
selbst noch mit Änderungen im parlamentarischen Verfahren. Die sind
bitter nötig, um eine neue Welle und damit das Signal zu vermeiden,
dass die Rente mit 67 teilweise zurückgenommen oder durchlöchert
wird.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de