Wer sein Vieh den Sommer über normalerweise auf
eine Bergweide im Oberallgäu bringt, ist jetzt alarmiert.
Verständlich. Dort ist die Rindertuberkulose aufgetreten. Womöglich
schockiert dies den Verbraucher derart, dass er lieber auf Milch und
Käse von der Alpe verzichtet. Die Folgerung der Bauer hat eine
gewisse Logik: Vielleicht könnte es besser sein, das Vieh daheim zu
lassen. Sollte dies geschehen, gibt es in diversen Regionen der
Allgäuer Berge einen traurigen Sommer. Der Wanderer wird kein
aufmunterndes Kuhglockengeläut hören. Die Einkehr in manch ehedem
bewirtschaftete Alpe fällt aus, weil weder Hirt– noch Senn– in die
Berge gezogen sind. Womit das traditionelle Image einer ganzen Region
bedroht ist. Das es so weit kommen konnte, hat aber nicht nur etwas
mit Schicksal zu tun, sondern auch mit schlafmützigen Behörden. Schon
im Herbst wurde offen über Rindertuberkulose im Oberallgäu
gesprochen. Ein halbes Jahr später ist aber noch nicht einmal klar,
wie ernst man diese Nachricht zu nehmen hat.
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