Laptops, Handys und Propagandamaterial
salafistischer Organisationen sind gestern in Nordrhein-Westfalen und
in Hessen beschlagnahmt worden. Überraschend kamen die Durchsuchungen
von Privatwohnungen und einem Versammlungsraum nicht. Der
Bundesinnenminister sammelt seit geraumer Zeit belastendes Material
gegen Gruppierungen, die durch Hassbotschaften und Aufrufe zum
Heiligen Krieg im Internet auf sich aufmerksam machen.
Die gestrige Aktion der Polizei führt auf beklemmende Weise vor
Augen, dass der syrische Bürgerkrieg auch in Deutschland angekommen
ist. Einige der jungen Männer, die von Deutschland aus zum Krieg
gegen die Ungläubigen aufrufen, haben enge Verbindungen zu den
Aufständischen von al-Nussrah. Diese Gruppierung kämpft gegen das
syrische Regime, steht aber auch im Verdacht, ein Ableger des
Terrornetzwerkes al-Kaida zu sein. Viele der jungen Sympathisanten
aus Deutschland dürften sich nach Syrien und Ägypten abgesetzt haben.
Dass die Agitation von Deutschland aus nun schwerer gemacht wurde,
ist gut. Jetzt gilt es, Vergeltungsaktionen und Anschläge hier im
Land zu verhindern. Die Verhaftungen wegen eines geplanten Attentats
auf den Pro-NRW-Chef sind da ein Anfang.
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