Der stellvertretende Vorsitzende der
SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, hat deutlich gemacht, dass
sich seine Partei nach dem Ende der Jamaika-Sondierung zwar auch zu
Gesprächen mit Kanzlerin Merkel bereitfinde, eine Neuauflage der
Großen Koalition aber aus mehreren Gründen unwahrscheinlich sei. „Wir
verwehren uns nicht Gesprächen, aber die Wahrscheinlichkeit einer
großen Koalition ist sehr gering. Die Bevölkerung ist dieser großen
Koalition überdrüssig“, erklärte Lauterbach im Fernsehsender phoenix
(Montag, 20. November). In der Sendung „Unter den Linden“
verdeutlichte der Sozialdemokrat, dass ein erneutes Zusammengehen von
Union und SPD die große Gefahr beinhalte, „den rechten Rand noch
stärker zu machen“. Man wolle jedoch unbedingt Verhältnisse wie in
Österreich verhindern.
Außerdem würde nach Lauterbachs Ansicht ein Bündnis mit der Union
so schwierig wie nie zuvor. „Die Schnittmengen zwischen der Union und
der SPD sind abgegrast.“ Künftig hätte man mit starker Konfrontation
zu rechnen, was die Regierungsgeschäfte erschwere. Allerdings hielt
Lauterbach eine Hintertüre für eine Koalition mit der Union offen.
Man strebe keine Neuwahlen an, doch sollte es dazu kommen, „und wir
ein ganz neues Votum hätten, beispielsweise uns deutlich verstärkten
und den Bundeskanzler stellen würden, dann wäre das eine ganz andere
Situation“, so Lauterbach.
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