Steinbach: Solidarität mit verfolgten Christen ist nötig

Anlässlich der Ermordung von ägyptischen Christen
erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach:

„Die ägyptische Tragödie mit dem Tod von 21 koptischen Christen
wirft ein Schlaglicht auf die schwierige, ja bedrohliche Situation
von Millionen Christen weltweit. Insbesondere in muslimisch geprägten
Ländern sind Christen zunehmend nicht nur massiver Diskriminierung
ausgesetzt, sondern müssen um ihr Leben fürchten.

In den westlichen Ländern wurde diese bedrohlicher werdende Lage
für Christen in weitem Maße ignoriert oder bagatellisiert.

Die Debatte im Deutschen Bundestag zur Religionsfreiheit in der
Welt hat deutlich gemacht, dass auch bei uns das Thema von vielen
noch ignoriert oder bagatellisiert wird. Der Hinweis seitens CDU und
CSU auf die Gefährdungslage von Christen weltweit wurde von Rednern
der Linkspartei, SPD und Grünen gekontert mit der Mahnung, man solle
sich doch zunächst einmal mit der Religionsfreiheit in Deutschland
auseinandersetzen.

Für flehentliche Bitten seitens verfolgter Christen gibt es in
unserem traditionell christlich fundierten Abendland in Teilen der
Gesellschaft erschreckend wenig Mitgefühl und Gehör. Insbesondere vor
den Toren Europas spielt sich ein beispielloses Drama ab. Im Irak, in
Eritrea, in Ägypten aber auch in der Türkei können Christen heute
weder unbehelligt ihren Glauben leben, noch sind sie ihres Lebens
sicher. Aber auch in anderen Teilen der Welt, selbst in Indien, gibt
es immer wieder Verfolgungen und Massaker an Christen. Allzu lange
hat der Westen dazu geschwiegen.

Religionsfreiheit ist ein elementares Menschenrecht. Jede Religion
muss gelebt werden können. Seit Jahren stellt die Unionsfraktion mit
Besorgnis fest, dass dieses Menschenrecht in vielen Ländern zwar auf
dem Papier steht, aber praktisch nicht existiert. Es ist gut, dass
die ägyptische Regierung und muslimische Geistliche Solidarität mit
den Opfern zeigen, genau so nötig aber ist die alltägliche Toleranz
und der Respekt vor Christen.

Wir brauchen weltweit ein friedliches Miteinander der Religionen.
Wir brauchen aber auch Solidarität mit denen, die um ihres Glaubens
willen verfolgt werden. Und das sind heute insbesondere die
Christen.“

Hintergrund:

In mindestens 64 Ländern der Erde, in denen fast 70 Prozent der
Weltbevölkerung leben, ist die Religionsfreiheit sehr stark
eingeschränkt oder nicht vorhanden. Im Irak lebten vor 20 Jahren 1,4
Millionen Menschen christlichen Glaubens. Heute sind es weniger als
200.000. Vor 60 Jahren waren in der Türkei 20 Prozent der Menschen
Christen. Heute beträgt ihr Anteil ganze 0,15 Prozent. Das zeigt:
Seit Jahren gibt es einen steigenden Exodus von Christen aus ihrer
Heimat. Im indischen Bundesstaat Orissa wurden zwischen 2007 und 2009
50.000 Christen vertrieben oder ermordet.

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