Der Präsident des CDU-Wirtschaftsrats Kurt Lauk
wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel, Umweltminister Norbert Röttgen
und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle mangelnde Rationalität bei
der Planung der Energiewende vor. „Wir dürfen keine Energiepolitik
machen, die die Besserverdienenden sich leisten können und die Armen
ärmer macht. Auf diesem Kurs sind wir“, kritisierte er in einem
Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). „Am
Ende zahlt in jedem Fall der Verbraucher“, setzte Kurt Lauk hinzu.
„Wir müssen uns vor einem nationalen Alleingang hüten“, warnte der
CDU-Wirtschaftspolitiker und mahnte, die Abkehr von der Atomkraft im
europäschen Geleitzug zu vollziehen. „Wenn Deutschland
unsinnigerweise einen Alleingang macht, wird die Energiewende einen
hohen dreistelligen Milliardenbetrag kosten“, betonte Kurt Lauk.
„Dann kann die Regierung allerdings auch gleich den Import von
Atomstrom verbieten – das ist dann wenigstens konsequenter Unsinn“,
setzte er sarkastisch hinzu. „Ich bin auf alle Irrationalitäten
gefasst.“ Gleichzeitig bekannte Lauk sich zu der Auffassung, dass
„die Energiepolitik an unserem Industriestandort nicht länger
streitig“ gestellt werden dürfe. Er geht davon aus, dass der von der
Regierung angestrebte Energiekonsens sich an den Vorstellungen der
Grünen orientieren wird: „Sogar die Grünen wollen zehn Atommeiler
noch eine ganze Weile weiter laufen lassen. Das wird wohl so etwa der
Konsens werden.“
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