In den Klimagipfel in Kopenhagen 2009 hatten Politiker
noch viele Hoffnungen gesetzt. Um so größer war die Enttäuschung, als
kaum etwas vereinbart wurde, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten.
Es war nur noch von „Flopenhagen“ die Rede. Für die 17.
Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban hatten die meisten
Politiker in Berlin hingegen bereits im Vorfeld schwarz gesehen.
Kanzlerin Angela Merkel sprach in der Haushaltsdebatte Ende November
schon mal vorsorglich von einer „schwierigen Situation“, dass in
Durban nicht mit einer Anschlussregelung für das 2012 auslaufende
Kyoto-Protokoll zu rechnen sei und man in Zukunft eher auf
freiwillige Zusagen zu Minderung der Treibhausgasemissionen setze.
Das gestern präsentierte Ergebnis der Verhandlungen übertrifft diese
niedrigen Erwartungen. Zum Glück. Erstmals soll ein Abkommen alle
Staaten zur Reduktion von Treibhausgasen verpflichten und bis zu
dessen Inkrafttreten das Kyoto-Protokoll mit neuen Zielen verlängert
werden. Außerdem wurde die Struktur des Klimafonds zur Unterstützung
armer Länder konkretisiert. Das sind Fortschritte und doch ist es zu
wenig. Auch nach Durban ist nicht fixiert, welcher Staat, wie viel
reduzieren will und wie rechtsverbindlich diese Ziele sein werden.
Zudem soll das Abkommen erst 2020 wirksam werden. Das muss früher
passieren, damit eine realistische Chance besteht, die Erderwärmung
unter zwei Grad zu halten.
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Lothar Tolks
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