Bloße Schikane, sagen Gegner. Vorbeugender
Gesundheitsschutz geht nicht anders, meinen Befürworter. Was bewirken
die Umweltzonen? Langzeitstudien belegen, dass weniger Menschen an
Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten sterben, wenn sie entfernt von
verkehrsreichen Straßen leben. Klar ist auch: Nur der Feinstaub aus
Verbrennungsprozessen ist hoch giftig. Für Reifenabrieb oder andere
Staubpartikel gilt dies nicht. Experten sagen deshalb: Sinkt an stark
befahrenen Straßen etwa der Dieselruß aus Fahrzeugen um 6 bis 12
Prozent, geht das Gesundheitsrisiko für die Bewohner um 30 bis 60
Prozent zurück. Allerdings muss die Umweltzone dazu ausreichend groß
sein; die Ausnahmen dürfen nicht allzu großzügig vergeben werden.
Dies sollten alle Kritiker prüfen, bevor sie wieder in den Satz
einstimmen: Das bringt sowieso nichts. Die wissenschaftlichen
Erkenntnisse über das Entstehen der einschlägigen
Atemwegserkrankungen widerlegen dies zweifelsfrei, ob in Europa oder
China. Als Fortschritt ist zudem zu bewerten, dass es zunehmend
gelingt, Fahrzeuge zu entwickeln, die weniger Abgase ausstoßen als
ihre Vorgänger. Dass dies bei Stickoxiden nur mit einer kleinen
Chemieanlage funktioniert, macht klar, dass es energetisch wie
ökologisch Unfug ist, wenn meist einzelne Personen ein tonnenschweres
Gefährt bewegen, um von A nach B zu gelangen. Es wird Zeit, Mobilität
umweltfreundlicher zu gestalten.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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