Millimeter-Risse in einigen der 4000
Abstandshalterungen zur Außenhaut der Flügel des Airbus A 380 bringen
den Giganten gewiss nicht zum Absturz. Ein ernsthaftes Problem
stellen sie dennoch dar. Denn die Maschinen sollen mindestens 19 000
Mal landen. Wenn Haarrisse nach 1400 solch starker Beanspruchungen
auftreten, muss der Ursache auf den Grund gegangen werden. Sofort.
Die Klammern tragen maßgeblich dazu bei, dass die Tragflächen ihre
flugfähige Form behalten. Nun erklärt der deutsch-französische
Konzern, die Mängel seien der Konstruktion wie der Produktion
geschuldet. Wie das? Für die Alu-Brackets hat das Unternehmen neue
Werkstoffe verwendet, die besonders leicht, aber auch stabil sein
sollten. Das Material scheint den Anforderungen jedoch nicht
standzuhalten. Werden die Klammern beim Bespannen der Flügel
beschädigt, lässt sich das Manko leichter abstellen. Beide Probleme
deuten aber darauf hin, dass Airbus beim Gewichtsparen des
500-Tonnen-Kolosses zumindest an dieser Stelle zu ehrgeizig war. Die
Ambition, an Grenzen zu gehen, dürfte Airbus viel Geld kosten. Denn
Sicherheit hat Vorrang, ganz besonders, wenn mehr als 500 Menschen
mitfliegen. Die Risse kratzen auch am Image des Konzerns. Wer
allerdings nichts Neues probiert und nach intensiven Tests einsetzt,
bleibt stehen. Das funktioniert im umkämpften Flugzeugmarkt nur sehr
begrenzte Zeit.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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