Nur gut, dass es Frühjahr ist und die Sonne zurzeit so
intensiv scheint. Sie sorgt bis in den Abend hinein durch die
Photovoltaikanlagen für so viel Strom, dass die Versorgung in ganz
Deutschland gesichert ist, obwohl 13 der 17 Atomkraftwerke
abgeschaltet sind. Im nächsten Winter könnte das anders aussehen,
wenn dauerhaft acht Meiler nicht mehr laufen, warnen die
Netzbetreiber. Die Regierung beruhigt dagegen: Auch dann gibt es
genug Strom. Die Kunst wird nur sein, ihn dorthin zu bringen, wo er
gebraucht wird. Vieles an der Stromversorgung ist für Laien schwer
nachvollziehbar – etwa dass die Erzeugung nicht das Problem ist,
sondern der Stromtransport. Damit sind wir auf Aussagen von
Fachleuten angewiesen. Da ist es verführerisch, Ängste zu schüren.
Die Versorger könnten ja an einem Blackout interessiert sein um zu
demonstrieren: Ohne Atomkraft geht es nicht. Doch sie wissen ganz
genau, wie sehr sie unter Beobachtung der Öffentlichkeit stehen. Zwar
sind sie keine Unschuldslämmer, aber auch keine Hasardeure. Noch
haben die Netzbetreiber und ihre Aufseher Zeit, sich auf mögliche
Probleme im Winter vorzubereiten. Sie werden für eine stabile
Versorgung bezahlt und müssen beweisen, dass sie ihr Handwerk
verstehen. Kurzfristig lassen sich die Transportkapazitäten nicht
erhöhen. Doch das muss rasch angegangen werden, gerade weil die
Umsetzung zeitaufwändig ist.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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