50 Millionen Euro Umsatz seien der Bahn durch
Fernbusse im ersten Halbjahr verloren gegangen – das hat Bahnchef
Rüdiger Grube am Donnerstag beklagt. Aus seiner Sicht ist das keine
gute Entwicklung, dass Anbieter wie der ADAC, die Deutsche Post, aber
auch Mittelständler wie das Gothaer Unternehmen Steinbrück, immer
mehr in seinem Revier wildern.
Aus Sicht des Verbrauchers ist es aber eine gute Sache, dass er
auf immer mehr Strecken die Wahl hat, wie er zum Ziel kommen will –
und Wettbewerb belebt schließlich das Geschäft. Es zeigt sich
zumindest, dass es nicht nur den staatlich geförderten Nahverkehr
gibt und den meist teuren Fernverkehr auf der Schiene, sondern auch
einen Bedarf für billige Verbindungen über große Strecken, bei denen
die Reisezeit offenbar kein entscheidender Faktor ist.
Da muss auch die Bahn ihre Strategie im Fernverkehr langfristig
zumindest überdenken: Offenbar wünscht sich eine große Zahl von
Reisenden, wie dereinst mit dem Interregio preisgünstig und nicht
unbedingt mit 300 Stundenkilometern von A nach B zu kommen.
Wenigstens hat man sich einen Teil des neuen Kuchens gesichert:
Die Deutsche Bahn AG ist nämlich auch der größte Busanbieter.
Gleichzeitig hat der private Bahnanbieter HKX seine Strecke
Hamburg-Köln aufgegeben. Die Bus-Konkurrenz war zu stark.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de