Ruhrgebiet ist nicht gleich Ruhrgebiet. Arm und
reich, schön und hässlich – das gibt es hier so wie in Berlin, Köln,
Frankfurt. Wäre das Revier eine Stadt, fiele die Gesamtsicht der
Gegensätze sicher anders aus. Mehr noch als unter Imageproblemen
leidet das Revier aber unter seinen Strukturschwächen. Zwar sorgen
die gute Konjunktur und der Boom des Urbanen auch an der Ruhr für
einigen frischen Wind. Den öffentlichen Kassen hilft beides aber
offenbar nicht. Während andernorts Städte wieder aus dem Vollen
schöpfen können, schaffen es Essen, Duisburg und Co. trotz zahlloser
Sparrunden und drastischer Abgabenerhöhungen für die Bürger nicht aus
der Schuldenfalle heraus.
Dass nun auch unabhängige Experten eine Entschuldung der
Revierkommunen aus eigener Kraft für unmöglich erklären, muss die
neue Landesregierung alarmieren. Schwarz-Gelb ist angetreten, die
Lebensverhältnisse in NRW spürbar zu verbessern. Dazu muss das Land
zuerst im Ruhrgebiet ansetzen. Ministerpräsident Armin Laschet steht
mit seinem Versprechen einer „Ruhr-Konferenz“ schon im nächsten Jahr
im Wort. Das Thema Entschuldungsplan sollte dort auf die
Tagesordnung.
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