Die Bilder von brennenden Autos schienen lange vor
allem zu den schwer erträglichen Auswüchsen der ritualisierten
Mai-Krawalle in Berlin und Hamburg zu gehören. Seit einigen Jahren
ist jedoch unübersehbar, dass auch in Städten wie Aachen oder Bochum
offenbar aus purer Lust an der Zerstörung gezündelt wird. Die
Statistik des Innenministeriums liefert hier alarmierende Hinweise.
Für das allgemeine Sicherheitsgefühl ist das demolierte oder gar
abgefackelte Auto kaum weniger einschneidend als der
Wohnungseinbruch. Für den Geldbeutel fast noch schlimmer:
Vandalismus-Opfer bleiben nicht selten auf einem Gutteil ihrer Kosten
sitzen. Sie rufen zu Recht nach mehr Polizei und konsequenterer
Strafverfolgung. Gegen nächtliche Randale, die sich willkürlich ihren
Ort sucht, wirkt der Staat bislang ohnmächtig.
Dass etwas in Schieflage in Nordrhein-Westfalen geraten ist, lässt
sich angesichts der Zahlenreihen der vergangenen zehn Jahre nicht
länger leugnen. Das einst seltene Phänomen der Auto-Brandstiftung
greift heute in ganz normalen Wohnsiedlungen um sich, ohne dass
bislang ein Konzept dagegen zu erkennen wäre.
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