WAZ: Am Limit angekommen – Kommentar von Frank Preuß zum Flughafen Düsseldorf

Düsseldorf ist der Flughafen des Ruhrgebiets. Nicht
nur, aber auch. Seine gewaltige Bedeutung für den Wirtschaftsraum ist
unbestreitbar, seine Lage inmitten eines immer dichter besiedelten
Ballungsraums ein ewiges Dilemma, mit dem sich Verwaltungsgerichte
befasst haben. Seit Jahrzehnten ringt er scheibchenweise um größere
Spielräume, und der Politik ist es in ihrer moderierenden Rolle
bislang noch immer auf ordentliche Weise gelungen, die gleichermaßen
berechtigten Interessen von Unternehmen und lärmgeplagten Anwohnern
in zähen Verfahren auszubalancieren.

Das dürfte mit dem aktuellen Antrag auf mehr Flüge kaum noch
funktionieren, egal wie viele weitere Millionen in den Schallschutz
flössen. Denn bei aller Einsicht in den regionalen Nutzen eines
leistungsstarken Flughafens stellt sich ja die Frage, ob er
mittlerweile nicht leistungsstark genug ist. Die Nachfrage der
Fluggesellschaften wird in Düsseldorf immer größer sein als das
Angebot – wo also läge der Schlussstrich?

Der Flughafen, halb in privater Hand, will an die Grenze seiner
technischen Möglichkeiten, das kann man ihm nicht verübeln. Für die
Politik, die ihm das genehmigen müsste, darf das aber nicht das
einzige Kriterium sein.

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