Die Bundesregierung wusste bereits seit Januar
dieses Jahres von einem groß angelegten Betrug mit deutschen
Entschädigungszahlungen an Holocaust-Opfer in Amerika. Das erfuhren
die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe am Mittwoch aus Regierungskreisen.
Zahlungen an die für die Verwendung der Gelder zuständige „Jewish
Claims Conference“ (JCC) in New York seien seither gestoppt worden,
sagte ein Regierungsvertreter auf Anfrage. Mit Hilfe der deutschen
Botschaft würden bereits Schadensersatzansprüche geprüft. Aus
Rücksicht auf die Ermittlungen der Behörden in den USA habe man auf
eine Veröffentlichung der Vorgänge bislang verzichtet. Ein Sprecher
des Bundesfinanzministers sagte gestern vor Journalisten in Berlin
auf Nachfrage lediglich, dass die Bundesregierung fortlaufend von
amerikanischen Stellen informiert werde.
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