Auf beiden Seiten ist die Skepsis groß. Die
berufliche Bildung wehrt sich gegen die Dominanz der akademischen
Bildung. Und umgekehrt haben viele Uni-Professoren Probleme mit der
neuen Kundschaft, die von der Werkbank oder dem Büro in den Hörsaal
drängt. Doch die Anforderungen in der Berufswelt wachsen, dies und
der drohende Fachkräftemangel erfordern eine stärkere Durchlässigkeit
der Bildungssysteme. NRW ist hier auf einem guten Weg, auch wenn
schwedische Verhältnisse noch längst nicht erreicht sind. Doch es
geht um mehr. Es geht darum, Talenten den Zugang zu höherer Bildung
nicht durch unnötige Hürden und Regelungen zu verwehren. Jeder, der
kann und will, muss eine Chance bekommen. Denn wie viele Jugendliche
verlassen mit 16 die Schule, weil sie keinen Bock mehr aufs Lernen
haben? Wenn sie später doch noch ein Studium beginnen wollen, sollte
man ihnen alle Türen öffnen.
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