Gewiss, die kleine Lösung im jahrzehntelangen Streit
um den A52-Ausbau im mittleren Ruhrgebiet wird die „Staufalle B224“
nicht auflösen. Sie wird auch die lange gepflegten
Interessengegensätze im zuweilen komplizierten Ballungsraum
Ruhrgebiet kaum überwinden. Doch die Umwandlung zumindest des
Bottroper Teilstücks in eine Autobahn markiert das Ende einer
Selbstblockade. Es ist weniger, als die von guter Infrastruktur
abhängige Wirtschaft wünschte, aber weit mehr, als nach einem
ablehnenden Gladbecker Bürgerentscheid erwartbar war. Der gewiefte
Verkehrsminister Michael Groschek will bei dem leidigen Thema retten,
was nach 40 Jahren voller Endlosdebatten zu retten ist: eine
leistungsfähige A52-Verbindung zwischen A2 und A42, zwei wichtigen
Lebensadern im nördlichen Revier. Es verdient Respekt, dass Groschek
erstmals Befürworter und Gegner des Autobahnbaus monatelang an einen
Tisch geholt und ein Gesamtpaket zur Verbesserung der
Verkehrssituation geschnürt hat. Dass der Minister am Ende
unvereinbare Punkte selbst entscheidet, ist nicht nur sein Recht, es
ist seine Pflicht.
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