WAZ: Der Schulz-Effekt beflügelt Kraft – Kommentar von Tobias Blasius zur NRW-SPD

Wenn der „Schulz-Effekt“ sie noch drei Monate trägt,
kann Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sogar auf die Wiederholung
ihres famosen 39-Prozent-Wahlsieges von 2012 hoffen. Wer hätte das
gedacht nach harten Jahren der „Schlusslicht-Debatte“, all der
Sicherheitspannen, Spekulationen gar über ihre Regierungsmüdigkeit?
Alles weit weg, der Trend ist plötzlich Genosse. Martin Schulz hat
auch in NRW die Selbstzweifel weggepustet.

Kraft ließ beim fröhlichen Landesparteitag, der sie mit 100
Prozent der Delegiertenstimmen zur Spitzenkandidatin kürte, keinen
Zweifel an ihrem Führungsanspruch. Beitragsfreie Kita, gebührenfreie
Meisterprüfung, Azubi-Ticket, 2300 Polizei-Anwärter – die
Ministerpräsidentin formulierte Milliarden-Versprechen im Wissen,
dass sie die sozialen Wohltaten nach dem 14. Mai auch tatsächlich
wird umsetzen und finanzieren müssen.

Mit welchem Regierungspartner, scheint Kraft zunächst ziemlich
egal. Der Umfragen-Absturz der Grünen macht eine Fortsetzung von
Rot-Grün unwahrscheinlich. Die „Ampel“ hat die FDP frühzeitig
ausgeknipst. Rot-Rot-Grün ist für Kraft „Wolkenkuckucksheim pur“.
Steuert NRW auf die ungeliebte GroKo zu?

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