Ehefrauen pflegen Ehemänner, Töchter und
Schwiegertöchter pflegen die alten Eltern – das ist das übliche
Modell. Familiäre Pflege ist fast immer weiblich. Doch wie sieht die
Lage in zwanzig oder dreißig Jahren aus? Auch dann werden sich die
meisten Menschen wünschen, in ihren eigenen vier Wänden von
vertrauten Angehörigen gepflegt zu werden. Doch wer ist dann noch da?
Es ist deshalb gut, dass die Bundesregierung bei ihrem Versuch, die
Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu erleichtern, den Kreis der
Menschen, die als Angehörige vom Staat gefördert werden können,
erweitert. Ab 2015 sind auch Schwager, Schwägerinnen und
gleichgeschlechtliche Partner dabei. Aber warum nicht gute Freunde?
Was ist, wenn die gesunde Freundin die Kranke pflegen will, weil die
keinen anderen hat? Noch sind das Einzelfälle. Doch in einigen Jahren
wird das Land froh sein über jeden, der sich kümmert.
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