Der Wald hat für den Deutschen hohe Symbolkraft.
Wenn Minister Remmel die Wälder für neue Windräder öffnet, rüttelt er
an einem Tabu. Das Landschaftsbild verändert sich, nicht jeder
Tourist wird die Windspargel als optischen Reiz empfinden. Die
Energiewende hat ihren Preis. Wer sauberen Strom will, muss die
Windräder akzeptieren. Im dicht besiedelten NRW reichen die
Vorrangflächen für Anlagen außerhalb der Wälder nicht aus. Deshalb
führt an der Nutzung kahler Kyrill-Flächen und Fichtenwälder für die
Windernte kein Weg vorbei. Gewinner sind Waldbesitzer. Da wird der
Wald zur Sparkasse, wenn Investoren als Pächter auftreten. Lukrative
Einspeisevergütungen machen das Windrad schon nach sieben Jahren zum
Geschäft. Von der Gewerbesteuer profitiert dann auch die Kommune. Der
Wind hat sich gedreht, die Windkraft genießt höhere Akzeptanz als vor
Jahren. Wer die Wälder aber total verspargelt, erzeugt neue
Widerstände. Vorrang muss deshalb die Nutzung von Flächen an
Autobahnen und Bahntrassen haben. Der Wald ist zu allererst
Erholungsraum. Die Öffnung der Wälder darf nicht dazu führen, dass
man vor lauter Windrädern keinen Wald mehr sieht.
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