WAZ: Gewinn zweitrangig. Kommentar von Torsten Droop

In Deutschland kommen deutlich zu wenige Kinder zur
Welt, um den demografischen Wandel hin zu viel mehr alten und immer
weniger jungen Menschen auch nur ansatzweise stoppen zu können. Liest
man die Umfrage der BAT-Stiftung, kann man sich jedwede Hoffnung auf
eine Umkehr oder zumindest Verlangsamung dieses Trends getrost
abschminken. Was haben sich die Politiker in den vergangenen Jahren
bemüht: Elterngeld, Elternzeit, Kita-Ausbau, Rechtsanspruch auf
Betreuung schon ab einem Jahr und auch das unsägliche Betreuungsgeld
– all das kann viele potenzielle Eltern offenbar nicht überzeugen,
den Schritt zu wagen. Die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten und die
damit einhergehende Sorge vor den Kosten haben anderen Stellgrößen in
der Rechnung glatt den Rang abgelaufen. Was ein Kind den Eltern
vielfach an Gewinn bringt, ist in den Hintergrund gerückt.
Jammerschade.

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