WAZ: Klarheit und Wahrheit – Kommentar von Wolfgang Mulke

Das Internet wird immer mehr zum schwarzen Brett für
wichtige Informationen der Behörden. Das ist ein zweischneidiges
Schwert, wie das neue Portal des Verbraucherministeriums zu
Lebensmittelwarnungen zeigt. Einerseits können Bund und Länder auf
diesem Weg leicht und kostengünstig viele Verbraucher erreichen und
mit Informationen versorgen. Andererseits geraten die „Offliner“
unter den Bürgern schnell in Vergessenheit. Zwar verfügen zwei
Drittel der Haushalte heute über einen Internetanschluss. Doch ein
Drittel besorgt sich Informationen auf herkömmlichen Wegen.
Klassische Medien wie diese Zeitung sind daher unverzichtbar, weil
sie auch jene erreichen, die sich nicht ständig im Netz bewegen. Doch
unbestritten verschafft das Medium dem Staat neue Möglichkeiten:
Transparenz wird in vielerlei Hinsicht möglich. Das
Verbraucherministerium geht mit Portalen zur Warnung vor gefährlichen
Lebensmitteln und anderen Produkten voran. Lange hat sich der Staat
schwer getan, Ross und Reiter zu nennen. Das ändert sich nur langsam.
Mehr Klarheit und Wahrheit hätten die Verbraucher aber auch gerne bei
anderen Konsumgütern oder Finanzprodukten.

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