WAZ: Krippen: Nun geht es um Qualität – Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Seit Jahren werden immer mehr Kinder in die
Kita-Gruppen gestopft, seit Jahren werden Kleinkindgruppen in
Containern untergebracht, seit Jahren konkurrieren die Länder
miteinander, wer den rasantesten Ausbau der Kinderbetreuung
hinbekommt. NRW schnitt dabei regelmäßig schlecht ab, zu weit hinkten
Träger, Kommunen und Land hinter den vom Bund vorgegebenen Zahlen
her.

Dennoch hat es NRW irgendwie hinbekommen, den Rechtsanspruch auf
einen Krippenplatz mehr oder weniger zu erfüllen. Nach dem Lob dafür
folgt aber sofort die Mahnung: Nun muss es um die Qualität gehen.
Denn wenn den Kindern aus sozial schwachen oder bildungsfernen
Familien die frühe Förderung nichts bringt, weil sie zu schlecht ist,
dann ist auch eines der wesentlichen Ziele des Rechtsanspruchs auf
einen Krippenplatz nicht erreicht.

Wichtiger als frisch renovierte Räume sind motivierte, gut
ausgebildete Erzieherinnen, die mit ordentlicher Bezahlung und
kleineren Gruppen einfach bessere Arbeitsbedingungen vorfinden
müssen. Also: Der Kraftakt muss weitergehen. Das ist teuer, aber
sinnvoll.

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