Seit den Kindertagen der Industrialisierung
durchschneiden Güterzugstrecken die Wohngebiete von Rheintal und
nördlichem Ruhrgebiet. Wer hier lebt, kennt schlaflose Nächte.
Schlaflose Nächte können zu Infarkten, Bluthochdruck und
Schlaganfällen führen. Auch mindern sie den Wert von Häusern und
Grundstücken. Für das Umweltbundesamt ist Lärm das größte
unterschätzte Umweltproblem.
Die neue Koalition will den Lärm mit Flüsterbremse und
Schallschutz halbieren. Der Plan ist richtig, weil der
Nord-Süd-Güterverkehr gerade in NRW noch einmal kräftig wächst. Doch
es gibt offene Fragen: Lassen sich Anliegerkommunen mit vier Meter
hohen Wänden einmauern? Am Niederrhein probieren die ersten den
Aufstand.
Entspricht die halb-staatliche Finanzierung der Bremsenumrüstung
den strengen EU-Wettbewerbsregeln? Ist das im Koalitionsvertrag
angedrohte Fahrverbot sinnvoll, wenn nicht schnell genug umgerüstet
wird?
Was nicht passieren darf: dass die Fracht wieder auf die Straße
abwandert. Es wäre ein schlechter Tausch.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de