NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) im Vorfeld der neuen
Islamkonferenz am Dienstag scharf attackiert und Friedrich als
Vorsitzenden der Konferenz infrage gestellt: „Ich könnte mir
vorstellen, dass die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung
Böhmer besser geeignet wäre. Dass Friedrich der richtige Mann ist,
wage ich zu bezweifeln“, erklärte Schneider gegenüber dem
Online-Portal der WAZ-Gruppe, DerWesten.de.
Friedrich hatte im Vorfeld der Konferenz erklärt, dass der Islam
nicht zu Deutschland gehöre. „Friedrich hat Öl ins Feuer gegossen“,
so Schneider weiter. „Ich fordere, dass der Minister die Äußerung bis
zur Islamkonferenz am Dienstag zurücknimmt und klar macht, dass die
vier Millionen Muslime in Deutschland selbstverständlich zu
Deutschland gehören.“
Schneider sagte weiter, er erwarte von der Konferenz, dass Muslime
und Nicht-Muslime „einen Schritt aufeinander zu gehen. Das beinhaltet
aber auch, dass es in den ursprünglichen Herkunftsländern der
Zuwanderer mehr Freiheit für andere Religionen gibt“. Eine Studie für
NRW stelle klar, so Schneider, „dass es im Islam nicht mehr radikale
Tendenzen gibt als in anderen Religionen. Da wird öffentlich eine
Debatte geführt, die einer Prüfung nicht standhält. Es ist aber
natürlich richtig, dass auch in islamischen Gottesdiensten mehr für
den Zusammenhalt der Religionen getan werden kann“.
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