Da es nicht gelingen will, der gefühlten
Preistreiberei der Mineralölmultis wirkungsvoll beizukommen, drängt
sich die Forderung nach einer höheren Pendlerpauschale geradezu auf.
Tatsächlich sind die Kosten eines Automobils mit jedem Cent mehr für
den Liter durch die Pauschale nur noch selten abgedeckt. Zweifelhaft
bleibt aber dennoch, ob eine Anhebung der richtige Weg ist. Da es
sich bei der Subvention um eine steuerliche Entlastung handelt, ist
es mit der sozialen Gerechtigkeit bei einer Erhöhung nicht weit her.
Geringverdiener profitieren weniger, viele gar nicht. Grundsätzlich
fördert die Pendlerpauschale die Stadtflucht und damit die nicht
wünschenswerte weitere Zersiedlung der Landschaft. Wenn alle
Autofahrer entlastet werden sollen, gibt es andere erwägenswerte
Möglichkeiten. Ein Wegfall der aufwendig erhobenen
Kraftfahrzeugsteuer wäre eine spürbare Sofortmaßnahme. Grundsätzlich
wären die notwendigen Milliarden für eine Erhöhung der
Pendlerpauschale besser angelegt in der viel beschworenen, aber
selten zu beobachtenden Förderung der Alternativen zum Auto,
angefangen mit öffentlichem Nahverkehr oder einem besseren
Radwegenetz.
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