Es ist gut, dass Helmut Linssen auf eine quälende
Hängepartie verzichtet – und sich nun mit seinem angekündigten
Rückzug als CDU-Schatzmeister einen trotz allem respektablen Abschied
von der politischen Bühne sichert.
So zutreffend es ist, dass Linssens Bahamas-Geschäft juristisch
folgenlos verlief – politisch-moralisch hat er einen Fehler begangen.
Als oberster Kassenwart der CDU, der im verminten Gelände der
Spendenwerbung aktiv ist, war er beschädigt. Die Partei muss nach dem
nicht vergessenen Spendenskandal um Helmut Kohl den kleinsten
Anschein fragwürdigen Finanzgebarens vermeiden. Dies konnte der
angeschlagene Linssen nicht mehr wie bisher gewährleisten.
Mit dem Rückzug als Schatzmeister ist die Diskussion nicht
beendet. Denn schon bald wird sich die Frage stellen, ob für Linssens
Posten als oberster Finanzchef der millionenschweren RAG-Stiftung
nicht die gleichen Kriterien gelten.
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