WAZ: SPD-Politiker aus NRW: „K-Frage per Urwahl entscheiden“

In der SPD wird die Forderung nach einer Urwahl des
Kanzlerkandidaten immer lauter. Der Bochumer Bundestagsabgeordnete
Axel Schäfer, Chef der NRW-Landesgruppe der SPD im Parlament, sagte
den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Freitagsausgaben): „Wenn es
mehrere Kandidaten gibt, dann wird es auf jeden Fall einen
Mitgliederentscheid geben. Das wäre das beste für die Partei.“ Mit
Urwahlen habe die SPD nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch
in Niedersachsen und Baden-Württemberg gute Erfahrungen gemacht. Auch
Dortmunds SPD-Chef Franz-Josef Drabig ist dafür, die K-Frage per
Urwahl zu entscheiden. Die dortige SPD werde künftig ihre Bundestags-
und Landtagskandidaten von den Mitgliedern auswählen lassen. Der
Wunsch nach mehr Mitbestimmung sei in der Partei sehr groß. Die
Dortmunder SPD hatte ihre Mitglieder schon 2008 über den
Oberbürgermeister-Kandidaten der Partei entscheiden lassen. Drabig:
„Solche Urwahlen befruchten das Parteileben und die Meinungsbildung
dort. Es muss aber gewährleistet sein, dass sich die Mitglieder aktiv
in die Kandidaten-Diskussion einbringen können.“

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin hatte die Diskussion in einem
Radio-Interview angestoßen. Für den Fall, dass es in der SPD mehr als
einen Bewerber für die Kanzlerkandidatur geben sollte, käme die
Partei „vielleicht in die Situation, die Mitglieder zu befragen“.
Laut Duin wäre das „eine tolle Sache“.

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