WAZ: Steinbrück wäre ein guter Kanzler
– Kommentar von Ulrich Reitz

Peer Steinbrück ist cool. Er ist witzig, spritzig,
rotzig. Er kann sehr gut reden und ganz ordentlich schreiben. Er ist
unabhängig, nicht nur finanziell, sondern vor allem politisch,
genauer: parteipolitisch. Steinbrück ist die Fortsetzung seines
Vorbildes Helmut Schmidt mit anderen Mitteln. Steinbrück wäre ein
guter Bundeskanzler. Deutschlands Nachbarn könnten sich auf eine
verlässliche, europa- und amerikafreundliche Außenpolitik freuen.
Wirtschaft wie Gewerkschaften hätten einen verlässlichen
Ansprechpartner. Steinbrück ist, Sie merken das, liebe Leser, vor
allem bei Journalisten beliebt. Er liefert uns zuverlässig gute
Zitate. Allerdings stellen nicht Journalisten den
Sozi-Kanzlerkandidaten auf, sondern die SPD. Und für die ist
vielleicht gar nicht einmal so wichtig, ob Steinbrück Merkel schlagen
kann (ja). Sondern, ob er der Partei gefällt. Und hier gilt nach wie
vor, was Steinbrück selbst in absolut realistischer
Selbsteinschätzung formulierte: Die SPD, die einen wie ihn nominiert,
die muss erst noch erfunden werden.

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