WAZ: Steuer auf Fleisch träfe die Falschen. Kommentar von Sigrid Krause zur Nitratvermeidung

Der Trend ist eindeutig: Auch ohne „Veggie-Day“ vom
Amt sinkt der Fleischverzehr der Deutschen seit Jahren. Das Wissen um
die Grausamkeiten der Massentierhaltung, die Gefahren für Menschen
durch Antibiotika-Missbrauch in der Mast, die Skandale um
Schwermetalle und Gift in Futtermitteln, Eiern, Fleisch: All dies
wirkt bereits bis in die Küchen der Republik. Immer mehr Haushalte
schätzen den klassischen Sonntagsbraten: feines Fleisch aus
verlässlicher Quelle statt Billigfleisch an jedem Tag.

Eine höhere Steuer auf Fleisch wäre da das falsche Signal. Nicht
die Verbraucher hierzulande sind verantwortlich für den Ausbau der
Massentiermast. Es ist jene Industrie, die billiges Fleisch für den
Weltmarkt produziert. Die Großen der Branche muss die Bundesregierung
stärker in die Verantwortung nehmen – nicht nur beim Schutz des
Grundwassers vor den Güllefluten aus den Massenställen.

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