Den NRW-Grünen dürfte ihre Transparenzoffensive
nicht allzu schwer fallen. Die Einkünfte der
Landesvorstandsmitglieder und ihre außerparlamentarischen
Abhängigkeiten bewegen sich im Rahmen des Erwartbaren. Die
Sensibilität der zumeist wohlsituierten Grünen-Basis für gute
Gehälter ihres Spitzenpersonals ist lange nicht so ausgeprägt wie bei
der gelegentlich sozialneidischen SPD; wirtschaftliche Verflechtungen
haben bei der Ökopartei noch keine so lange Tradition wie bei
Freiberuflern und Kaufleuten von CDU und FDP. Doch sollte man die
Grünen-Transparenz nicht kleinreden. Sie setzt Maßstäbe für die
dringend reformbedürftige Nebeneinkünfte-Regelung im Landtag. Und sie
setzt jene Politiker unter Druck, die sich für ihre Nebenjobs
genieren, weil sie Zweifel an ihrer Unabhängigkeit als Volksvertreter
wecken.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de