Nach dem Wahlerfolg der AfD in Sachsen gilt in der
CDU die Devise: Bloß nicht nervös machen lassen. Führende
Christdemokraten beruhigen sich mit der Prognose, die Euro-Kritiker
würden so rasch scheitern wie die Piraten. Das kann passieren,
wahrscheinlich ist es nicht. Die AfD ist wesentlich straffer
organisiert, ihr Führungspersonal kommt aus der Mitte der
Gesellschaft, die Partei hat ein größeres Spektrum an ernsten Themen
– und sie füllt mit ihren rechtskonservativen Parolen offenbar eine
Lücke aus, die vor allem die CDU in den vergangenen Jahren nicht mehr
hat schließen können. Da etabliert sich rechts von der Union eine
Konkurrenz, die schon wegen ihres strammen Anti-Euro-Kurses auf
absehbare Zeit kaum koalitionsfähig sein wird. Es wird höchste Zeit,
dass sich die CDU und die anderen Parteien mit den Euro-Kritikern
offen auseinandersetzen. Ignorieren hilft nicht, das hat die Wahl in
Sachsen bewiesen.
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