WAZ: Verborgene Gefahr
– Kommentar von Rolf Potthoff

Selbst überdurchschnittlich informierte Bürger sind
überrascht, wenn wie aus dem Nichts Vereinigungen auftauchen, von
denen sie nie zuvor hörten. „Einladung zum Paradies“ beispielsweise.
Umso erstaunter sind sie, zu erfahren, dass solche Gruppen als
tendenziell gewaltbereit und in der Sicht des Verfassungsschutzes als
islamistische Gefahr für Demokraten betrachtet werden. Dann ist es
durchaus beruhigend, dass die rechtsstaatlichen Organe funktionieren,
indem sie solche Gruppen im Visier haben und nicht zögern zu handeln,
wie die Razzia bei Salafisten bewies. Zwar klingt der Satz, für eine
wehrhafte Demokratie sei es geboten, „nicht erst den Jihad in Form
des bewaffneten Kampfes abzuwarten“, um einzugreifen, martialisch.
Falsch ist er gewiss nicht. Aber klar sollte auch sein: Es geht hier
nicht um einen pauschalen Affront gegen Muslime. „Islamophobie“ zu
schüren, bringt unsere Gesellschaft keinen Schritt weiter. Aber
ebenso klar muss es allmählich sein: Es darf nicht länger nur die
Arbeit von Verfassungsschützern bleiben, die Spreu vom Weizen zu
trennen. Aufgefordert sind alle hier lebenden Muslime und ihre
Vereine; Unterstützt aktiv den Rechtsstaat dabei!

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de