Zweifellos sind viele Zuwanderer aus Bulgarien und
Rumänien bestens in unserer Mitte integriert. Sie arbeiten für ihren
Lebensunterhalt, zahlen Steuern und tragen zum gesellschaftlichen
Zusammenleben bei. Genau diese Menschen muss die Europäische Union
vor Augen gehabt haben, als sie mit den Balkan-Staaten die
Beitrittsverhandlungen führte. Doch es kamen und kommen im Rahmen der
Arbeitnehmerfreizügigkeit eben nicht nur gut ausgebildete
Arbeitskräfte, sondern auch Menschen, die der bitteren Armut in ihrer
Heimat entfliehen wollen. Entweder hatte niemand in Brüssel und
Berlin diese Möglichkeit in Betracht gezogen oder sie wurde billigend
in Kauf genommen. Ein Preis, der eben bezahlt werden muss, wenn man
die politische Einigung Europas will? Wenn dem so ist, hätten auch
von Anfang an finanzielle Konzepte entstehen müssen, wie die Probleme
zu lösen sind, die das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher
Herkunft mit sich bringen kann. Dass sich die Städte deshalb von
Europa im Stich gelassen fühlen, ist verständlich.
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