Unglücke mit Todesfällen, deren Bilder und Tragiken
uns tief berühren, sind nicht immer nur Schicksal, eine „Verkettung
unglücklicher Umstände“ oder den Launen der Natur geschuldet. Oft ist
menschliches Versagen im Spiel. Schuldige wird es beim Drama der
Duisburger Love-Parade 2010 genauso gegeben haben wie beim Einsturz
des Stadtarchivs in Köln ein Jahr zuvor. Darauf weisen in beiden
Fällen vorliegende Ermittlungen hin. Die Katastrophen haben noch
anderes gemeinsam: Den Verdacht, dass Wirtschaftsinteressen genauso
eine Rolle gespielt haben könnten wie mangelnde Aufsicht durch
kommunale Behörden. Mehr Sorgfalt auf ihrer Seite hätte viel
verhindern können. Dass die Kölner Fahnder die Ermittlungen zum
Archiv-Einsturz jetzt mit der Nennung von 90 Beschuldigten
vorantreiben, hat eine wichtige Vorbild-Funktion. Die Öffentlichkeit
will kein Vertuschen. Sie will Aufklärung.
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