Leckeres Essen erkennt jeder am Geschmack. Gute
Küchen nicht unbedingt. Denn für das Reich des Koches hat der Gast
kein Visum. Vielleicht ist der Küchenchef ein ehrbarer Mann. Einer,
der jedes Salatblatt putzt und keine Bazille reinlässt. Vielleicht
ist er auch einer von jenen, die wir aus diversen TV-Sendungen
kennen. Ein Schmutzfink zwischen Schaben und Schimmel. Das allerdings
sind Extreme. Irgendwo dazwischen spielt sich das wahre Leben an
gastlichen Stätten ab. Ja, es wäre durchaus nett, wenn der Gast auf
einen Blick erkennen könnte, ob der Laden schon mal vom Amt die Rote
Karte bekommen hat. Verbraucher können von „Hygieneampeln“ oder
„Kontrollbarometern“ nur profitieren. Diese Pranger sind der Alptraum
des Schmuddelkochs. In Dänemark gibt es schon seit 2001 ein
Smiley-System. Ergebnis: vorbildliche Hygiene in fast allen
Restaurants. Ein Pranger ist aber auch eine brutale Maßnahme. Es darf
nicht passieren, dass er Betriebe vernichtet, in denen mal was schief
gelaufen ist. Das Internet vergisst nichts, heißt es. Das beißt sich
mit einer alten Weisheit, die auch für Wirte gilt: Jeder verdient
eine zweite Chance.
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