Die Präses der evangelischen Kirche in Westfalen,
Annette Kurschus, hat die Juden in Deutschland aufgefordert, sich
offen zu ihrem Glauben zu bekennen. „Jüdisches Leben gehört zu
Deutschland und sollte sich nicht ins Abseits drängen lassen“, sagte
Kurschus im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Donnerstagausgabe). Sie reagierte damit auf Äußerungen von Josef
Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Er hatte kürzlich davor gewarnt, in Problemvierteln offen die
Kippa als traditionelle jüdische Kopfbedeckung zu tragen. „Ich
verstehe die Vorsicht, glaube aber, es ist das falsche Signal“, so
Kurschus. „Man lässt sich gleichsam verdrängen aus der öffentlichen
Wahrnehmung und aus der Gesellschaft. Das darf nicht geschehen.“ Sie
rate den jüdischen Mitbürgern: „Versteckt euch nicht!“
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