Bundesbahn hieß dieser Staatsbetrieb, der bis 1993
in der verklärten Erinnerung seiner Fahrgäste so viel besser gemacht
hat als die Bahn AG heute. Das ist nachweislich falsch. Vor allem,
weil es damals eine Schulden-Bahn war auf Kosten der Steuerzahler und
ihrer Kinder. Heute ist der Staat immer noch Eigentümer der Bahn. Nur
soll sie näher am Markt arbeiten. Wie nah? EU und Kartellamt fragen
das immer drängender. Ihr Verdacht: Wenn 390 Privatbahnbetriebe das
Staatsnetz nutzen müssen und die staatlichen Bahnhöfe, werden sie
dann nicht vom Staatsbetrieb, dem sie Konkurrenz machen,
benachteiligt? Mutmaßliche Tricks sind zu klären. Auch, wie weit Netz
und Betrieb zu trennen sind. Am Ende steht die Frage: Brauchen wir
die Bahn aus einer Hand oder eine der Vielfalt? Einfache Antworten
gibt es nicht. Lösungen zulasten der Kunden müssen ausgeschlossen
werden.
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