WDR Europaforum: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble: „Schwere Anpassungskrise“ in Griechenland

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat nach den Wahlen vom
Wochenende von einer „schweren Anpassungskrise“ in Griechenland
gesprochen. „Die griechische Bevölkerung leidet schwer unter den
jahrzehntelangen Versäumnissen griechischer Politik“, erklärte
Schäuble beim 15. Europa Forum des Westdeutschen Rundfunks in
Brüssel. Das Land sei derzeit nicht wettbewerbsfähig und könne
deshalb seinen Lebensstandard nicht halten. „Finanzkonsolidierung ist
Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum – aber das gilt auch für
weitere Länder“, meinte der Finanzminister. Er warne davor, zu
glauben, man bekomme die Krise mit einer Lockerung der im Fiskalpakt
beschlossenen Maßnahmen und einer Ausgabenerhöhung in den Griff. „Das
Gegenteil ist richtig.“ Schäuble schloss aus, dass Griechenland
innerhalb kurzer Zeit gesunden könne. „Die Krise wird dort nicht so
leicht aus den Kleidern zu schütteln sein. Das dauert Jahre“,
prognostizierte der CDU-Politiker.

Europa sei jetzt aufgefordert, sich sowohl institutionell wie
inhaltlich auf die Herausforderungen der kommenden Jahre
vorzubereiten. „Die Welt wartet nicht auf Europa“, warnte Schäuble.

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